Blog - Lines Fiction ★ Zeichnung & Animation ★

Serge Onnen

Serge Onnen

Serge Onnen: Ein Phenaticoscope herzustellen bedeutet immer eine Menge Arbeit. Aber seine Besonderheit ist, dass alles in einem einzigen Bild untergebracht ist. Ich mag Kunst als Idee in einem einzigen mächtigen Bild. In DEPOSIT geht es um das Recyclen von leeren Flaschen. Recycling und Rotation sind ähnliche Bewegungen. Das System des Flaschenpfands beruht auf der Idee, dass du die Flaschen von Laden nur geliehen hast und gegen einen kleinen Betrag zurück gibst. Eine finanzielle Transaktion in der nichts wirklich gekauft wurde. Im System des Recyclings tust du genau das Gegenteil: Zerstöre die Flasche öffentlich. Der Unterschied zwischen diesen Systemen ist wirklich dastisch. Bei Lidl in Berlin, nahe meines Studios in dem ich damals arbeitete, sah ich eine Maschine, die beide Vorgänge vereinte, das war verwirrend, lustig und interessant. Perfekte Elemente für ein Kunstwerk.

Simon Faithfull

Simon Faithfull

Simon Faithfull:Ich begann, mit der Maus und dem Computer simple Diagramme und Entwürfe für verschiedene Projekte zu machen. Obwohl ich den Computer wie ein primitives Zeichnungswerkzeug benutzte kam ich meiner Idee des Zeichnens um des Zeichnens willen wieder näher. Das Problem hierbei war jetzt nur, dass ich auf einen Desktop Computer angewiesen war. Eines Tages beobachtete ich einen Geschäftsmann mit seinem Palm Pilot (dem Vorläufer des Smart Phones). Er machte ein kleines Diagramm als Notiz und es schien, als ob ich damit ein simples digitales Zeichenbuch haben könnte, das mir erlauben würde, einfache Beobachtungsskizzen zu machen, während ich durch die Welt zog.

Katrin Ströbel

Katrin Ströbel

Katrin Ströbel: Reisen ist wirklich ein wichtiger Teil meiner Arbeit, denn ich mag es, machmal unter unterschiedlichsten, instabilen und improvisierten Bedingungen zu arbeiten. Ebenso mag ich es, meine Arbeit – oder besser die visuelle Erscheinungsform meiner Arbeit – im nicht-westlichen Kontext zu befragen. Darum reise ich sehr viel in Arabien, in Sub-Sahara-Staaten Afrikas und in Lateinamerika. Das ist manchmal riskant, bisweilen mühsam, aber ich habe in diesen Ländern so viel über meine Arbeit und meine Kunstpraxis gelernt, wie ich es nie in Europa getan hätte! Es stimmt, dass ich mit dem Arabischlernen begonnen habe, bevor ich nach Marokko ging, aber ich spreche und schreibe es kaum. Gut, ich kenne die unterschiedlichen Buchstaben ( sie sehen verschieden aus, je nachdem ob sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wortes stehen), ich kann Straßenschilder lesen, Werbung , und ich kann nach einem Brot fragen oder einem Kilo Tomaten in der Medina…

Monika Bartholomé

Monika Bartholomé

Vielleicht liegt Interesse gar nicht so sehr beim Medium Film selbst, sondern an der Frage, wie entsteht eine Zeichnung, wie sehe ich, wie finde ich, wie gerät das, was ich sehe, im eigentlichen Sinne des Wortes, in Bewegung, in welche Stimmung gerate ich, was bringe ich in meinem Gehirnskasten schon mit und wie verknüpfe ich alles miteinander.

Karen Yasinsky

Karen Yasinsky

Karen Yasinsky: Marie ist nachgezeichnet und Bild für Bild animiert nach einer Szene aus Robert Bessons Zum Beispiel Balthasar von 1966. Ich habe die Szene für das Melodram in der Stimmung und die Unbeweglichkeit von Maries erstarrem Gesicht ausgewählt. Sie ist ein “ Talking Head “ im Profil mit einem unveränderlichen Ausdruck. Ich deute diesen Ausdruck als leer oder traurig. Der Dialog, der nicht recht zum Ausdruck passte ist verschwunden, stattdessen gibt es Brahms.

Matthias Beckmann

Matthias Beckmann

Matthias Beckmann als neue Position auf Lines Fiction zeigt eine Animation,
die mit einer Viertelstundenlänge schon auf ARTE TV zu sehen war.
Ganz langsam und allmählich verändert sich die gezeichnete Szenerie,
der Zeichner nutzt keine Tricks, die Vorlagen für den Film bilden über 6000 Zeichnungen,
die über einen langen Zeitraum hinweg entstanden sind.

Das Projekt Lines Fiction legt Wert auf Zeichnungen parallel zu den Animationen,
Matthias Beckmann unterscheidet da sehr genau zwischen den Blättern, die er ausstellt
und den Zeichnungen als Material für die Animation.
Im Interview verweist er auf den ‚fruchtbaren Moment‘ in der griechischen Kunst.

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